Die Erosion des Normalunternehmertums als Cance für eine notwendige Entrepreneurial Diversity
- Die Autorinnen stellen erste Ergebnisse aus ihrem Forschungsprojekt 'Vielfalt in der Unternehmerschaft: Facetten des Unternehmerinnenbildes in Deutschland' vor, in welchem u.a. folgende Fragen untersucht werden: Welches Selbstbild entwickeln Frauen zwischen dem Entschluss, unternehmerisch tätig zu werden, bis zur Gründung, Übernahme oder Weiterführung eines Unternehmens? Welche Rolle spielen hierbei staatliche Programme, aber auch Leitbilder aus der Personalentwicklung oder von beratenden Institutionen, Organisationen sowie Expertinnen bzw. Experten? Ab welchem Zeitpunkt verstehen Frauen sich selbst als erfolgreiche Unternehmerinnen und wie werden sie von anderen an diesen Prozessen beteiligten Akteuren gesehen? Es wurde folgende Arbeitshypothese zugrunde gelegt: Ein hegemoniales und einseitig männlich geprägtes Unternehmerbild verhindert, dass Frauen im gleichen Ausmaße wie Männer Unternehmen gründen, weiterführen und in wachsenden Unternehmen Arbeitgeber- und Führungsfunktionen übernehmen und damit Arbeitsplätze schaffen. Die Autorinnen stellen zur Überprüfung dieser Hypothese einige Auszüge aus den narrativen, problemzentrierten Interviews mit Unternehmerinnen und Unternehmern vor und erläutern ihre Typologie des Unternehmertums, welche die Typen 'Normalunternehmer', 'Step-by-Step', 'Crisis' und 'Bricoleur' umfasst. Angesichts der beobachteten Vielfalt des Unternehmertums plädieren sie für eine Verflüssigung des hegemonialen unternehmerischen Leitbildes und die Schaffung einer 'Entrepreneurial Diversity'